Was und Warum?



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Literatur



Gover, A.; Loukkola, T.; Peterbauer, H. (2019): Student-centerd learning: approaches to quality assurance. Brüssel, EUA.

Jorzik, B., Hrsg. (2013): Charta guter Lehre. Grundsätze und Leitlinien für eine bessere Lehrkultur. Essen, Edition Stifterverband.

Ninnemann, K. (2016): LERNRAUM CAMPUS – Erkenntnisse zur räumlichen Übersetzung des „Shift from Teaching to Learning“, in: Haag, J.; Weißenböck, J.; Gruber, W.; Freisleben-Teutscher, C.F. (Hrsg.): Kompetenzorientiert Lehren und Prüfen. St. Pölten, Fachhochschule St. Pölten, S. 151-162.

Welbers, A.; Gaus, O.; Hrsg. (2005): The Shift from Teaching to Learning. Konstruktionsbedingungen eines Ideals. Bielefeld, Bertelsmann Verlag.



Good-Practice aus dem Internet



Die Uni Ulm bietet den Lehrenden die Nutzung verschiedener Audience Response Systeme (ARS) an. (Quelle: https://www.uni-ulm.de/einrichtungen/e-learning/services/lehrentwicklung/didaktik-in-der-e-lehre/methodenkiste/lehre-gestalten/audience-response-systeme/ 29.10.19)



Tipps/Handlungsempfehlungen aus den LeHo-Interviews



Wir an einer privaten Hochschule sind sehr stark darauf angewiesen, dass unsere Professoren mehr machen als nur ihr Deputat und wir wollen ja unbedingt auch diesen Studierendenkontakt. Also wir wollen aus einem Professoren sehr viel mehr hier haben als es an einer staatlichen Hochschule üblich ist und das verunsichert oder erstaunt viele Bewerber. Die sagen:  ich bin Professor, ich mache die Lehre und sonst bin ich Freigeist. Also gar nicht despektierlich. Und wir sagen halt „Nein“, wir wollen den Studierenden-Professoren-Austausch. Wir wollen Interaktion zwischen den Professoren. Wir wollen unsere Professoren mehr hier haben und da muss ich natürlich einiges für tun, ja. Und, also es wirkt alles so ineinander, weil CORE hat natürlich auch ... Also erstmal geht es, wie ich Ihnen gesagt habe, um die neuen Mitarbeiter, aber ich habe natürlich auch die Bestandsmitarbeiter. In CORE hat sich die Aufgabenstellung für unsere Professoren noch weiter verändert, weil der Professor im CORE ist Lerncoach, der ist Ansprechpartner für persönliche Gespräche, also da müssen Vier-Augen-Gespräche stattfinden können. Ich habe aber auch viel Kleingruppenunterricht. Ich muss Raum vorhalten, wo ein Professor einer drei bis vier Mann starken Gruppe Unterricht gibt. Ich brauche Rückzugsraum, sowohl für die Studenten als auch für die Professoren und ich möchte aber auch die Kollaboration, da eins unserer strategischen Ziele Interdisziplinarität ist. Dafür muss ich auch Raum vorhalten. Also tatsächlich kommt auch die dieses Büroraumkonzept, welches wir gerade erst entwerfen, als Konsequenz aus der Umsetzung des CORE-Prinzips, weil sich die Stelle eines Professors und das Tätigkeitsfeld komplett verschoben, verändert hat.


I: Wie werden die Studierenden beim Lernen unterstützt? Die Professoren sind trotzdem da. (B bestätigt: "Die werden mehr gebraucht denn je.") Die gehen in die verschiedenen Gruppen rein?


B: Ja genau, die begleiten die Studierenden. (I fragt nach: "Und?") Coachen statt Frontalunterricht.


I: Warum und an welchem Punkt haben Sie sich für dieses Vorgehen entschieden?


B: Das war bestimmt ein kontinuierlicher Prozess. Aber in einer Welt, die voller Neuigkeiten steckt - und diese Neuigkeiten fangen ja gerade erst an -, da geht es darum, die Absolventen für dieses Neue permanent neugierig zu machen. Und sie selbst zu Forschern zu machen, nach den Dingen, die es gibt. Weil darum wird es gehen bei dem Leben unserer Absolventen in der Zukunft. Wir können nicht alles vorkauen und dann glauben, wir hätten das vermittelt, worum es geht. Das Wissen verdoppelt sich alle acht Jahre und sie haben noch viele Male acht Jahre zu arbeiten. Sie können ja nicht alles, was es gibt, denen reinstopfen, sondern sie müssen sie zu Menschen machen, die sich das Neue erschließen.


C: Oder wo man jetzt sagt, okay, das ist das, was da sein muss. Auf der anderen Seite gibt es auch ein verändertes Rollenbild auf der Seite der Lehrenden, nicht mehr der zu sein, der vorne steht und sagt, ich bin – ich darf das jetzt sagen, ich bin keine – ich bin die Frau Professorin, ich bin so wichtig. Da jetzt auch das Gefühl dafür auch zu wecken. Als Lehrender ist man dadurch nicht unwichtiger, dadurch, dass sich die Lehrform ändert in Richtung der Digitalisierung, sondern das ist nur ein anderes Rollenverständnis und eine andere Aufgabe, die man da wahrnimmt. Und vor diesem Hintergrund denke ich: früher oder später werden die Studierenden das einfach schlichtweg verlangen, dass da eine Digitalisierung da ist. Noch mal eine Generation weiter wird das wahrscheinlich einfach auch noch viel gebräuchlicher sein und d wird man sich als Hochschule nicht versperren können. Ich bin aber auch der Ansicht, dass eine Digitalisierung nur weil man unbedingt was digitalisieren will nichts bringt.


B: Nicht als Selbstzweck.


C: Ja genau, also wie bei jeder didaktischen Methode. Nur weil ich diese Methode unbedingt machen will, passt sie noch lange nicht zum Inhalt. Und da wäre das auch meiner Meinung nach immer wieder abzuwägen. Den Erlenmeyerkolben würde ich immer selbst in der Hand halten wollen, wohingegen bei anderen Sachen müsste ich vielleicht nicht unbedingt mich jetzt zwei Stunden lang in den Hörsaal setzen, da könnte ich mir vielleicht auch ein Video dazu anschauen. Das geht dann. Auch einfach dieses Bewusstsein zu wecken: Was ist überhaupt „Blended Learning“ beispielsweise? Das ist nicht einfach nur: Ich lege meine Dateien auf dem Server ab und dann habe ich E-Learning gemacht, sondern da gehört halt irgendwie mehr dazu. Ich glaube, dass die Digitalisierung in erster Linie – ich habe es ja eben auch schon andeutungsweise so gesagt – gar nicht daran hängt, dass jetzt die Hochschule irgendwie eine fehlende Technik hätte, sondern es hängt auch mehr an der Kultur. Und ein Kulturwandel kann immer nur ein Prozess sein.


B: Ich schaue jetzt hier nochmal so drüber. Ich glaub, das Wichtige waren auch diese Beteiligungstools. Über Smartphone. Genau, also zum Beispiel PINGO ist so ein System, wo ich einerseits halt so Wissensfragen stellen kann in der Vorlesung mal und alle können abstimmen. Oder: Hat euch die Vorlesung gefallen? Was möchtet ihr für ein Experiment sehen? Also lieber Experiment A oder B? Das probieren wir im Moment auch immer aus. Und im hochschuldidaktischen Programm haben die eine kleine Schulung dazu. Also jetzt im 2. Halbjahr.


I: Haben Sie da schon Feedback, wie die Studierenden das finden?


B: Die finden das ganz toll. Also, überhaupt interaktiv. Wir haben es noch nicht in vielen Veranstaltungen ausprobiert, sondern eher sehr pilothaft bis jetzt. Aber das fanden die super. Also die zentrale Studienberatung hat das auch schon bei Schulklassen ausprobiert. Zum Beispiel auch, wenn sie so Beratungen gemacht haben, wenn Schulklassen hier im Haus waren und dann wurden Fragen gestellt wie: Was interessiert euch besonders? Um da so ein bisschen einen Eindruck zu bekommen. Und die waren da auch ganz begeistert. Es wirkt im Moment einfach modern, dass man sich da eben sehr niedrigschwellig einbringen kann. Es gibt auch Leuten die Möglichkeit zu partizipieren, die sich eigentlich nicht melden würden, wenn man irgendwie fragt. Sagen wir mal. Es gibt noch mehr Möglichkeiten, als das klassische Handzeichen. Sage ich jetzt einfach mal so. Das ist halt sehr begrenzt.


I: Das ist natürlich auch sehr fluffig. Hat ein bisschen was von Entertainment.